Das Indische Ballett Menaka in Europa 1936–38

Spuren von Indiens Tanz-Moderne in Europa

Das Menaka-Archiv sammelt Dokumente aus dem Kontext der Aufführungen von Leila Roys-Sokhey’s Indischem Ballett von 1936-38 in Europa. Leila Roy-Sokhey alias „Madame Menaka“ (1899-1947), eine Pionierin des modernen Tanzes in Indien, unternahm vom Januar 1936 bis Anfang 1938 mit ihrem „Indischen Ballett“ eine Europatournee. Menaka gehörte zu den ersten KünstlerInnen aus Indien, die ihre Arbeit einem breiten Publikum in Europa präsentierten. Das Menaka-Archiv geht ihren Spuren nach und rekonstruiert die Konturen einer tänzerischen Moderne zwischen Indien und Europa.

Archiv

Verknüpfte Bestände in der Datenbank des Menaka-Archivs

Orte

Die Dokumente der Menaka-Tournee auf einer interaktiven Karte.

Aufführungen

Der Archivbestand chronologisch anhand der Aufführungstermine des Menaka-Baletts in Europa und Indien.

Personen

Die Biografien der an der Menaka-Tournee beteiligten KünstlerInnen.

Repertoire

Rekonstruktionen von Programm und Choreografien des Indischen Balletts

Rezeption

Die Aufführungen des Indischen Balletts im Pressespiegel.

Alle Dokumente

Übersicht aller Dokumente des Menaka-Archivs

Journal

Forschung, Perspektiven und Aktualisierungen zum Kontext des Archivbestands

Religious Entanglements Between Germans and Indians, 1800-1945; edited by Isabella Schwaderer and Gerdien Jonker

von Markus Schlaffke

Dance beyond Boundaries: Menaka and the Hanova Sisters

An interview with Karen McKinlay Kurnaedy von Isabella Schwaderer

“A highly successful bit of propaganda.” Performances of Harald Kreutzberg

von Parveen Kanhai
→ Alle Journal-Artikel

Notizen

Ausgewählte Fundstücke aus dem Menaka Archiv

Experiments with shapes and sounds (1933-1934)

von Parveen Kanhai

Parallel Paths

von Parveen Kanhai

The Maharani and Mrs. Sokhey

von Parveen Kanhai

E. Narayan Das in the archive of music and gesture

von Parveen Kanhai

„Khurshedbanoo“- a woman lost in the archives

von Parveen Kanhai
→ Alle Notizen

About

Das Menaka Archiv ist eine Sammelstelle mehrerer Forschungsprojekte zu den Aufführungen der Indischen Choreografin und Tänzerin Leila Roy-Sokhey alias „Menaka“ mit ihrem „Indischen Ballett“ in Deutschland und Europa von 1936-38. Im Rahmen des Menaka Projekts werden Archivmaterialien, deren Sammelprozess, aber auch künstlerische Ausarbeitungen, zueinander in Beziehung gesetzt und als Linked Open Data Ressourcen zugänglich gemacht.

Bisher existierte weder ein Menaka Archiv, noch ein privater Nachlass. Leila Roy-Sokhey starb kinderlos 1947 – dem Jahr der Unabhängigkeit und Teilung Indiens. Menakas Beitrag zu einer zwischen Asien und Europa verflochtenen tänzerischen Moderne war daher weitestgehend in Vergessenheit geraten und wird auch in der indischen Tanzforschung erst in jüngster Zeit wiederentdeckt. Menakas Tournee in Europa stellt daher aus heutiger Sicht ihrerseits ein Archiv dar, in dem sich Strukturen dokumentiert haben, die das Bild einer international verflochtenen Tanzmoderne vervollständigen. Gleichwohl sind die Spuren von Menakas Tournee in Europa fragmentiert. Die Fragmentierung und Lückenhaftigkeit der Materiallage, macht die historiografische Rekonstruktion von Menakas Projekt daher zum Gegenstand einer kritischen Archivarbeit.

Das Menaka-Archiv versteht sich vor diesem Hintergrund als kollaborative Plattform zur Erforschung und Rekonstruktion einer spezifischen Geschichte der künstlerischen Moderne, die von TänzerInnen und MusikerInnen in Indien ebenso wie in Deutschland gemeinsam geschrieben wurde. Ziel des Archivs ist es, bisher unbekannte originäre Quellen aufzufinden und zu sichern, ebenso wie die bereits archivierten Spuren und Dokumente von Aufführungen zu registrieren und zu ordnen. Durch den Aufbau einer vernetzten Datenbank sollen die Aufführungen der indischen KünstlerInnen als Forschungsgegenstand konturiert werden. Das digitale Archiv bietet eine Sammlungs- und Präsentationsplattform für heterogenes Material wie Zeitungsartikel, Musik- und Filmaufnahmen, Konzertmitschnitte und Interviews. Zudem legt das Menaka Archiv auch seine Produktionslogik und die spezielle Archivästhetik offen, die neben räumlich und zeitlich verstreuten Materialien mit ihren Verflechtungen auch die Leerstellen des Archivs sichtbar macht. So werden Archivalien nicht nur präsentiert, sondern insbesondere über verschiedene Ansätze des visual Storytellings erschlossen.

Autoren

Markus Schlaffke (Ph.D)
Markus Schlaffke studierte Visuelle Kommunikation und Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar und arbeitet als Dokumentarfilmer und Medienkünstler. Er promovierte im Ph.D. Studiengang „Kunst und Design“ an der Bauhaus-Universität Weimar zu neuen Strategien bei der Arbeit mit Archiven. Markus Schlaffke untersucht die Spuren des  Menaka Ballets in Europa aus der Perspektive ihrer archivästhetischen Zusammenhänge.

Dr. Isabella Schwaderer
Untersucht im Rahmen ihres Habilitationsprojekts Tanz und Religion in der NS-Zeit: Pressestimmen zur Tournee des Indischen Balletts Menaka 1936-38 an der Professur für Allgemeine Religionswissenschaft der Universität Erfurt die populärwissenschaftlichen Diskurse zu Themen rings um Indien, wobei rassentheoretische Anleihen ebenso selbstverständlich aufgenommen werden wie Diskussionen um das Völkische in der Kunst. Weiterhin werden diejenigen Aspekte herausgearbeitet, die sich einfügen in den Kontext Indiens als Projektionsfläche spiritueller Ursprungssuche einerseits und das Transformationspotential ekstatischer Erfahrung in der Kunst andererseits. Auf dieser Grundlage soll eine Einordnung in die religiösen Erneuerungsbewegungen dieser Zeit mit ihren politischen und weltanschaulichen Implikationen unternommen werden.

Parveen Kanhai
studierte Geschichte an der Erasmus Universität Rotterdam. Während ihres Studiums war sie als Museumsdozentin und Lehrerin für verschiedene Kulturinstitutionen tätig. Im Rahmen ihrer Arbeit für das ethnologische Museum von Rotterdam begann sie sich für die Repräsentation außereuropäischer Menschen im 19. Jahrhundert zu interessieren. Innerhalb dieses breiten Forschungsfelds untersucht sie die Geschichte der Menschenausstellungen, ein Thema, das in Deutschland, Frankreich und Großbritannien große Beachtung gefunden hat. Zu diesem Zweck recherchiert sie Fotos, Anzeigen und Zeitungsberichte in (hauptsächlich digitalen) Archiven.

Design und Programmierung

Nikolaus Baumgarten
Nikolaus Baumgarten studierte Freie Kunst mit Schwerpunkt Malerei sowie Kommunikationsdesign an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Er lebt in Berlin und arbeitet interdisziplinär als Künstler, Designer und Programmierer. Link

Archivverbund

Allard Pierson Collection

Die Allard Pierson Collection enthält das "Archief impressariaat Ernst Krauss" mit maßgeblichen Unterlagen der Internationalen Konzertdirektion Ernst Krauss, welche die Menaka-Tournee in Europa organisiert hatte.

Delpher

Delpher ist die nationale Datenbank für Zeitungen, Bücher und Zeitschriften in den Niederlanden. Delpher enthält den digitalisierten Pressespiegel der Menaka-Tournee in den Niederlanden.

Lucknow-Shahjahanpur Gharana Archive

Das Lucknow-Shahjahanpur Gharana Archive enthält den Nachlass von Ustad Sakhawat Hussein Khan, dem Orchesterleiter des Menaka-Ballets.

ALLARD PIERSON COLLECTIES
collecties van de Universiteit van Amsterdam
THE LUCKNOW SHAHJAHANPUR GHARANA ARCHIVE, KOLKATA
DRA – DEUTSCHES RUNDFUNKARCHIV
LANDESARCHIV BADEN-WÜRTEMBERG
THEATERARCHIV DRESDEN
HAUPTSTAATSARCHIV DRESDEN
UNIVERSITÄT DER KÜNSTE BERLIN
Universitätsarchiv

Stadtarchiv Regensburg, Stadtarchiv Aachen, Stadtarchiv Bielefeld, Stadtarchiv Münster, Stadtarchiv Gelsenkirchen, Stadtarchiv Mönchengladbach, Stadtarchiv Dortmund, Stadtarchiv Wiesbaden, Stadtarchiv Hagen, Stadtmuseum Eschwege, Stadtarchiv Erfurt, Stadtarchiv Chemnitz, Marktarchiv Garmisch-Partenkirchen, Stadtarchiv Köln, Stadtarchiv Münster + Westdeutsche Zeitung, Stadtarchiv Leipzig , Kultur/Stadtarchiv Döbeln, Stadtarchiv Münster, Stadtarchiv Düsseldorf, Stadtarchiv Braunschweig, Stadtarchiv Würzburg, Stadtarchiv Heidelberg, Stadtarchiv Kaiserslautern, Stadtarchiv Koblenz, Stadtarchiv Cobourg, Museum und Archiv Bad Wildbad, Museum/Stadtarchiv Bad Ems, Stadtarchiv Bad Tölz