Menakas „Indisches Ballett“ gilt als einer der ersten Ansätze der Neudefinition von Tanz in Indien zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Vor allem ihre Beschäftigung mit dem Kathak-Stil wird als Beitrag zu einer Revitalisierung klassischer Tanztechniken und damit der Rehabilitierung eines klassischen Repertoires künstlerischer Ausdrucksformen im Kontext der Herausbildung nationaler Identität Indiens gelesen. Für ihre Europa-Tournee hatte sie ein Programm aus verschiedenen Formaten, die sie in Indien entwickelt hatte, zusammengestellt. Dabei wechselten sich Solo-Stücke mit kleineren Gruppen-Choreografien ab. Das Hauptprogramm bestand aus einem von Menakas sogenannten Tanz-Dramen. Während der zweijährigen Tour behielt das Ensemble dieses Programm weitestgehend unverändert bei, variierte aber gelegentlich einzelne Beiträge. Vor allem das musikalische Ensemble hatte freiere Hand bei der Gestaltung der Instrumental-Solos. Sakhwawat Khan wählte seine Solo-Beiträge aus einem breiten Repertoire aus. Auf diese Weise machte das Publikum an den verschiedenen Spielorten vergleichbare, aber durchaus spezifische Hörerfahrungen. Die Programmhefte und die Berichte der Rezensenten geben Aufschluss darüber, welches Menaka-Repertoire jeweils zur Aufführung kam.